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Zeigt her eure Ladung ...

Vollmobile Röntgenanlage des Zolls zu Gast im Hafen Halle
Ladungen in LKW (oberes Bild: Kleintransporter, unteres Bild: Schrott)

Normalerweise sind sie vor allem auf den Autobahnen und in den großen Seehäfen der Republik auf Schmugglerjagd - doch am 23.09.2015 machte eine von insgesamt drei vollmobilen Röntgenanlagen (VMR) des Zolls für einen Tag Station im Hafen Halle. Seit Mitte 2012 verfügt der Zoll in Deutschland über die 23 Tonnen schweren und ca. 1,5 Millionen Euro teuren Röntgenbusse. Mit Hilfe des riesigen Röntgenarms, welcher sich über den LKW hinweg bewegt, werden LKW-Ladefläche, geladene Container und Fahrerkabine mittels Strahlung durchleuchtet. So können ohne großen Aufwand selbst kleinste Verstecke in den langen Sattelzügen entdeckt werden. Nach Beendigung des weniger als eine Minute dauernden Scanvorgangs wird das gelieferte Bild an einem der drei sich im Fahrzeug befindlichen Arbeitsplätze von einem Zollbeamten mit geschultem Blick geprüft. Dabei steht dem Zöllner ein Bildbearbeitungsprogramm zur Verfügung, mit welchem er die angezeigte Aufnahme in Schärfe, Farbe und Größe korrigieren kann. Das kann sehr hilfreich sein, denn anders als erwartet, erkennt der Zöllner die sich im Container befindliche Ware nicht genau. Er vergleicht lediglich, ob die Abbildung der Fracht mit den Frachtpapieren konform geht. Die Aufmerksamkeit der Zollbeamten richtet sich aber auch auf Bereiche wie das Führerhaus, die Radkästen und die diversen Stauräume am LKW. Auffällige Anomalien wie Abweichungen in Strukturen und Dichten oder unübliche Hohlräume in der Ladung zeigen sich auf dem Bild durch eine Hell- oder Dunkelfärbung. Die beanstandeten Bereiche des LKW werden von den Zollbeamten genauer untersucht. Dank der Röntgentechnik ist ein zeitaufwändiges vollständiges Entladen der Container nur noch in begründeten Verdachtsfällen notwendig.

Aber auch der Außenbereich des LKW wird bei der Kontrolle nicht außer Acht gelassen. Insgesamt acht Kameras liefern ein Rundumbild des LKW. Diese BIlder werden in Echtzeit auf einen Bildschirm in der Fahrerkabine übertragen, wo sie von einem Beamten ebenfalls sofort ausgewertet werden. Seitdem die drei Röntgenfahrzeuge, die in Ulm, Köln und Lübeck stationiert sind, bundesweit täglich bis zu 80 Kontrollen an Fahrzeugen durchführen, konnte schon palettenweise Schmuggelware (u.a. Zigaretten,, Kaffee, Spirituosen, Drogen, Medikamente) durch den Zoll beschlagnahmt werden. Bei denen am 23.09.2015 im Hafen kontrollierten Fahrzeugen konnten keine Auffälligkeiten entdeckt werden - alle Fahrer konnten ihre Tour nach maximal zehn Minuten fortsetzen.

25.09.2015